Eine Band, die ich hier und heute Abend zum siebten Male live erlebte und die für mich in einer eigenen Liga spielt. Der meiner bescheidenen Meinung nach keine andere Band dieses Stilmixes aus Blues, Boogie und Rock in Europa das Wasser und die Instrumente reichen kann: Julian Sas an diversen Gitarren und mit sehr rauhemotionalem Gesang, Tenny Tahamata am Bass und Rob Heijne hinterm Schlagzeug. Das Trio brachte den Saal Birgit in Viersen mitsamt ca. 180 Menschen wider den Regeln der und schneller als die Physik erlaubt zum Kochen.
Um 21 Uhr rasteten zwei Kabelstecker ein ohne auszurasten, die ersten zwei Drumsticks waren bereit zur Malträtierung und nun folgend bis zwanzig vor zwölf, unterbrochen von einem little break, erhielten wir bei gutem Sound die Riffs und Licks ohne gefrickelte Fills vor die Lätze geknallt, die Band packte die reichlich gefüllten Musikkoffer zur Gänze aus.
Alle, wirklich alle hier versammelten Boogie – und Bluesifizierten waren von der ersten Sekunde an im Banne der angebotenen Töne und Klänge und Geräusche, die Stimmung im Saal blieb konstant an der Schallmauer, der Pank ging ab!
Selbst die im Saal zum kurzweiligen und manchmal nur sekundenlangem Bierglasparken rumstehenden Stehtische pankten dabei mit.
Boogie All Around!
Was mich an dieser Band immer wieder fasziniert ist der Spaß, den die drei da oben unter- und miteinander haben und ins Publikum transportieren: phänomenal und unbedingt nachahmenswert.
Julian bezieht das Hörvolk und Volker dauernd in sein unglaublich sich in jedes Stück reinkniende Gitarrenspiel mit ein. Da ist jahrelange Routine drin, aber nix routiniertes. Bei etlichen Stücken heißt das Motto “ Slide und Slide gesellt sich gern “ . Tenny ist ein Bassmann wie er besser nicht begleiten kann, fegte auch zwischendurch ein feines Solo aus den vier Saiten und Rob Heijne ist der Powerdrummer und Fundamentalist an sich und überhaupt.
Und was gab`s so? Auszugsweise……
Am Anfang war die Auferstehung – „Resurrection“ – wie auf der gleichnamigen 2007er Studio CD und Anfang 2009 erschienenen Live CD / DVD „Wandering Between Worlds“, und sie wanderten anschließend mit uns eben auch durch Teile dieser schwerlich zu überbietenden Blues/Bluesrock und Rockvisitenkarte. Erweitert auch mal durch die schwer bluesenden „Funky News“, die Glasröhrchenkracher „This Time My Time“ und „The Way It Goes“ ließen nicht nur unseren Biertisch bedenklich schwanken und der anschließende Sehr Slow „Blues For Herrn J“ war Orangenhautverursachend und Schweißausbruchauslösend. „Ain`t No Change“ hat einen feinen Zwischensologitarrenbluesteil: Julian korrespondierte da dauernd mit Gesten und Bewegungen mit der be – und anfeuernden Zuhörerschaft, Tenny stellte ein Oftgrinsen zur Schau/Show – der hatte einen Spaß – und Rob servierte die schlagtechnischen Asse in die Masse.
Dedicated to Rory – „I Take What I Want“ – mit Julians Gruß und Respektsgeste Richtung Himmel ist auch so ein Höhepunkt…..es sind viele Roryfans im Saal, die das natürlich mit 120 Dezibelbeifall bejubeln und der Treiber „The Devil Got My Number“ kocht den Saal fast über.
An dieser Stelle möchte ich zum wiederholten mal die phantastische Stimmung preisen und loben.
„Boogie All Around“ beschließt einen für mich unglaublich netten Abend mit netten Leuten und einer Band, wie es sie wohl zurzeit nicht besser im Bluesrockbereich geben kann!
Ein großes Lob auch für die Leute vom Saal Birgit, Kellnerinnen und Kellner und Thekenmannschaft, Kassiererinnen und Soundleute und namentlich Fritz und Thomas.
Ps. Da ich keinen Photoapparat dabei hatte ein paar Photos der Band von einem anderen Fest, dem Blues Rock oppe Ruiver am 24.04.2011