Lonely Kamel im Vortex in Siegen am 02.10.2010

Wie schon beim Konzert von Asteroid und Sungrazer im Juni 2010 hier an selber Stelle gab es wieder jede Menge Gold, Silber, Perlen und Edelsteine, in ausgewogenen Zusammenmischungen, aus den Rockmusikschatzkisten der späten 60er und frühen 70er Jahre zu genießen.

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Jim Suhler And Monkey Beat im Spirit of 66 in Verviers/Belgien am 08.09.08

Nach einer problemlosen 140 km Anfahrt von Hilden nach Verviers und dem dann folgenden obligatorischen belgische Pommes mit Mayo Essen in der Schräggegenüber vom Spirit Pommesbude ging’s nach dem Entrichten des Konzert Unkostenbeitrags von 12 Euro in eine der für mich besten und feinsten Musikkneipen in DeBeNeLux!

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Jason Ricci & New Blood im Cafe de Weegbrug am 07.06.2009

Zum ersten Mal in meiner nun auch schon seit knapp 40 Jahre währenden Karriere als Musikkonsument in Hörform und seit knapp 37 Jahren in Hören und Sehen und Erlebform konsumierte ich am vergangenen Sonntag ein Symphoniekonzert: wurde ja mal Zeit, aber gerechnet habe ich bei dieser Band nicht unbedingt damit, im Vorfeld hörte ich einiges, aber es begab sich so.

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Gov´t Mule im Huxley´s in Berlin am 21.06.2010

Innerhalb von 24 Stunden zweimal die für mich seit langem beste, die verschiedenen Rockarten zusammenbauende und spielende Band erleben….die dazu ihren sowieso schon gewaltigen Artenspielreichtum noch mit Blues-, Soul-, Reggae- und Jazzklängen psychedelisch garniert, das sollte doch wohl klappen.
Die Planung zu und die Vorfreude auf diese beiden Konzerte der Konzerte in diesem Jahr begann im Mai: erstmal einige Freudentränen kullern lassen ob der Tatsache das die Jungs Europa 2010 nicht links ablegen oder rechts überholen, drei Tage Urlaub und Hotelzimmer gebucht, Fahrkarten und Konzertkarten gekauft und die Show konnte beginnen.
Zuerst am Montag den 21.06. in Huxleys Neuer Welt im Berliner Bezirk Neukölln, einer Veranstaltungsstätte mit langer Tradition als Sportpalast, Varietebühne und Livemusikbühne, in alten Mauern und neuem Innenleben, hier spielte u.a. Jimi Hendrix, mit dessen Komposition Red House verneigten sich Gov`t Mule an diesem Ort vor Jimi.
Ein Hinweis an dieser Stelle vor dem Lesen der nächsten Zeilen: Die Konzertberichtobjektivität vernachlässige ich ab genau hier, objektiv ist anders, es geht um eine meiner Leib- und Magenbands, da gehen mir die Buchstaben durch!
Um 20 Uhr 15 betraten Warren Haynes, Matt Abts, Danny Louis und Jorgen Carlsson die Bühne und wurden von ca. 1500 Fans lautstark und begeistert begrüßt, und mit dem Gitarrensaitenschrubbersong aus der High & Mighty CD/LP Brand New Angel nordete uns der Vierer erstmal ein: ein glasklarer Sound schmeichelte sich von der Bühne in unsere Gehörteile, dezent ausdezibelisiert, direkt und geradlinig, was für ein Auftakt, das Stimmungsbarometer in der mit überwiegend Jeansjackenträger/innen/n aber auch anderen Klamottenträger/innen/n bevölkerten Halle schnellte sofort hoch in den gerade noch messbaren Bereich. Im Text lautet eine Zeile: This must be your lucky day, I hope you like surprises….wie wahr, wie wahr!
Das von ihrer 1998er CD/LP Dose stammende Blind Man In the Dark mit dem markanten Sägeriff zu Beginn hardrockte uns weiter in den Abend, die Band spielte uns schon jetzt an die teilweise Stuckverzierten Wände, die beiden Theken vor der Getränkeverteilcrew mussten festgehalten werden, die rockten sich bald aus dem Boden, bei mir und rundum im geneigten Publikum gab’s bis zum Konzertende nur beseelte und freudetrunkene Gesichtsausdrücke und aller Körpersprache stand auf Emotion pur.
Mit About To Rage gabs keinen Ärger: das ist ein Lied mit etlichen Breaks zwischen leise und laut und umgekehrt, zwischendurch rifft Warren schön bluesrockig, Honkytonkanschläge von Danny brezeln das Gehörte noch auf und mit dem anschließenden Perfect Shelter wurde es nicht ruhiger, es funkte von der Bühne mit etlichen Wahwah Einlagen. Beide Kompositionen stammen von ihrer 2004er Deja Voodoo CDLP. Warren zeigte uns seine zurückhaltend packende, gefühlvolle, grandiose und virtuose Gitarrenspielweise und wir verstanden wieder, warum er auch von vielen Saitenkollegen so geschätzt wird und Sessions und Aufnahmen verfeinert. Und seine Stimmbänder sind mit dem gewissen Blues- und Rockschmutz behaftet und haben Soul, viel Soul.
Er Peacezeichnet, Thank yout und How ya‘ doin‘, ab und zu zu uns herunter. Er war noch in keinem Konzert der Mann der vielen Ansprachen, er weiß, da vor ihm stehen 1500 Muleheads die ihn und seine Jungs und jeden ihrer Töne vergöttern, an ihren Saiten, Sticks, Tasten und Stimmen hängen. Er hat riesigen Spielspaß, genau wie seine Musikfreunde neben und hinter ihm die da sind: Matt Abts spielt seit Anfang an, seit 1995 in der Band, sein Schlagzeugspiel sorgt für die Fettaugen auf der Gov`t Mule Soundsuppe, er scheppert und drischt und groovt und streichelt mit seinem Equipment die Jams in Takt und hält die Soundtemperatur auf Kochniveau.
Multiinstrumentalist Danny Louis ist seit 2003 fester Bestandteil von Gov`t Mule: der Sound und die Variationsmöglichkeiten der Mulemusik wurden und werden durch ihn in hohem Maße vergrößert, seine Hauptarbeit (kann ich hier von Arbeit schreiben?) tastet er ab mit einem Hohner Clavinet und einer Hammond B 3, er spielt auch Gitarre und Trompete.

Jorgen Carlsson ist seit 2008 in der Band und plektroniert die Basssaiten: er hat das voll im Griff und sorgt mit Matt dafür, das sich der Groove permanent im roten Bereich abspielt.
Diesem Grand mit Vieren kann in dieser unserer Rockwelt keiner Contra geben, nicht die Spur einer Chance gibt’s dazu.
Mit Red House haben die vier heftig den Blues: ein göttliches ungefrickeltes Solo von Warren lässt die Gesichtszüge von Jimi oben sicher nicht entgleisen, sie reichen sich hier die Hände und die Rhythmusabteilung rangiert mit traumwandlerischen Tönen den Song in die immer richtigen Gleise, die Hammond rotiert und rollt uns nieder.
Rocking Horse von ihrer ersten CD/LP rockt den Saal, es ist so spannend und überzeugend und Weltklasse das selbst alle Raucher, die ihrem Laster draußen auf einem großen Balkon frönen können oder müssen bis zum Little break nach 75 Minuten Freudenfeuer von der Bühne….bis dahin entzückt uns noch die Ballade über Gordon James mit einem Slidin` Tackling von Warren auf der Gibson und bis zum Pausenbier und Merchandisingstandheimsuchen shuffelt uns Thorazine und make everything OK!
Noch folgendes zu den Mulekompositionen: Alle Stücke besitzen ein Grundgerüst und das wird teilweise improvisatorisch weiterentwickelt, Riff zwo drei vier und die Jamsession ist in ihrem Element.
Und kein Mule Konzert gleicht einem anderen Mule Konzert, die Playliste ist bei ihnen nicht endlich, sie finden es langweilig bei jedem Auftritt das Gleiche zu spielen, das ist der besondere Kick für uns und für die Jungs, du guckst zwei Mulekonzerte, erlebst zwei ganz verschiedene Setlisten, wer in der heutigen Rockmusikszene macht sowas?
Das Little Break breakt John The Revelator, ein früher traditioneller Gospel- und Bluessong, Prewar von Blind Willie Johnson und Postwar von Son House zu Berühmtheit gebracht: ein sogenannter Call And Response Song, Wechselgesang. Warren singt, 1500 Antworten kriegt er und den Ernteertrag für diesen Song steigert Danny mit Trompetenklängen im Wechsel mit Warrens Gitarrenklängen. Das zieht mir endgültig die Schuhe von den Füßen. Die Halle brodelt wie kochendes Wasser, es steht kein Bein ruhig neben dem anderen, es wogt, meine Barthaare sind elektrisch aufgeladen.
Slackjaw Jezebel von ihrer 2004er CD/LP Deja Voodoo gibt uns den Hardboogie, die Halswirbelsäulen der seligen Meute vor der Band werden bis zum Anschlag verwirbelt. In die psychedelisierten 60er Jahre zurück führt uns die Band mit So weak, so strong, eine die Haut in Grobes Schleifpapier verwandelnde Ballade, bei mir und sicherlich auch bei vielen hier versammelten, mit viel Wah wah und Slide und diesmal völlig vom Schmutz befreiter Soulstimme von Warren.
Raven Black Night ist der nächste Freudentränenverursacher: Warren slidet und slidet die Saiten glühend und gegen Ende des Songs gibt’s urplötzlich wohl sowas wie Fusionsklänge, die den Übergang zum Schlagzeugsolo von Matt bewerkstelligen, und das haut rein für die nächsten 12 Minuten, der darf das, der Matt, ich meine Schlagzeugsolieren. Schlagzeugsolos sind bei den allermeisten Bands für die Stichworte Bierholen oder Bierwegbringen zuständig, hier ist das nicht der Fall weil das verkloppende Element im Rahmen bleibt.
Und now Ladies and Gentleman, der Song der Songs für mich von den Jungs, mit einem nicht sehr leichten und aus dem Leben gegriffenen Text versehen, ein alter Folksong, Railroad Boy. Das Gehörte löst mich noch mehr auf, es ist nicht zu fassen was sich da abspielt, so eine Begeisterung links und rechts und vor und hinter und über mir und in mir…..
Zur anschließenden Beruhigung it`s Bluestime mit dem Inside Outside Woman Blues, mit bratendem Twanggitarrenintro und weiterführendem Wahwah Einsatz. Warren soliert auch noch im Wechsel mit der Schweineorgel von Danny den Blues ins Huxleys, Matt schleppt fein leicht hinterher, so muß dat, und Jorgen basst den Blues aus und in die Nischen.
Zum Abschluß der Grooveheadbanger schlechthin, der Texasrocker, der Riffer: Broke Down On The Brazos.
Wir verzweifelten Hörer, verzweifelt weil diese Show langsam das Ende sieht, werden noch mal richtig aufgemischt und geschüttelt und sind gerührt.
Der tosende Applaus anschließend ist auch Rock`n Roll pur und unverfälscht, es gibt natürlich als Zugabe noch zwei hinten drauf.
Die erste hinten drauf heißt Forevermore, wie liest es sich unter anderem im Text: You brought me joy and laughter. Genau, das brachte die Band uns hier und heute und über den Abschlusssong Soulshine, den Warren Haynes für das Allman Brothes Album Where It All Begins schrieb, bei den Allmännern macht er ja auch mit, schreib ich nix mehr als das: schön, ergreifend schön!
Das Berliner Konzert war rund und nach dem Konzert ist vor dem Konzert, die Begeisterung noch mit etlichen Leuten vor der Halle geteilt und schon rief das Hotelzimmerbett zur völlig unmöglichen sofortigen Ruhe.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück mit U- und S-Bahn vom Hermannplatz zum Ostbahnhof, der IC 2860 und eine S Bahn der Linie 1 brachten mich nach Hause dort schlug ich auf gegen 14 Uhr. Ein bisschen Zeit blieb noch, das Navi gefüttert, den Twingo angetrieben und um 17 Uhr 30 fuhr er mich von Hilden nach Limbourg in Belgien, denn dort im Le Kursaal fand ab 20 Uhr 30 das nächste Europa Muleschmankerl statt, vor diesmal ungefähr 750 Leuten und einer bis auf drei Ausnahmen völlig anderen Playliste als in Berlin, das ist wohl ziemlich allein auf weiter Flur im Rock`n Roll…..


Set 1:

01:Brand New Angel
02:Blind Man In The Dark
03:About To Rage
04:Perfect Shelter
05:Red House
06:Rocking Horse
07:Gordon James
08:Thorazine Shuffle


Set 2:

09:John The Revelator
10:Slackjaw Jezebel
11:So Weak, So Strong
12:Raven Black Night > Drums
13:Railroad Boy
14:Inside Outside Woman Blues
15:Broke Down On The Brazos


Encores:

16:Forevermore
17:Soulshine

20. Grolsch Bluesfestival Schöppingen am 11./12.06 2011

Das Schöppinger Bluesfestival ist nun schon seit Jahren ein Gipfeltreffen im Westeuropäischen Festivalkalender der Blues- und Rootsmusik.

Der Kulturverein Schöppingen, der ortsansässige Motorradclub und zahlreiche Helfer organisieren und stellen seit nunmehr 20 Jahren dieses Ereignis auf die Wiese und dieses Fest ist mittlerweile auch bekannt für die sehr vielfältige und reichhaltige Musikauswahl, wobei die meines Erachtens wichtige Erkenntnis darin besteht, das der Abwechslungsreichtum im Programm die Spannung hochfährt, das reizt und elektrisiert die Meinungen vor und hinter der Bühne.

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Fuzz Manta + Highway Child im Vortex/Siegen am 14.05.2011

An diesem Samstagabend in Deutschland gab es für uns statt dem unerträglichen und kollektiven Hirnvernebelnden European Song Contest Popträllerliedgut im Eventdurchdreh Düsseldorf kernigen Rock dänischer Machart mit Fuzz Manta und Highway Child. Sozuschreiben Danish Dynamite im Doppelpack und dieses Pack veranstaltete und veranstaltet Rockmusikalische Vergangenheitsbewältigung der 1960er und 1970er, leckeres Bier in vielen neuen Fässern, sehr wohlschmeckend, und das im lauschigen 1970er Jahre Ambiente des Musikclubs Vortex im Siegener Stadtteil Weidenau.

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Hogjaw am 27.04.2011 im Spirit of 66 in Verviers/Belgien

Der Southern Rock wurde ja leider in den letzten Jahren von den meisten der einstigen Heroen so oft zu Tode geritten oder standrechtlich erschossen das der dieser Musikart zugeneigte Fan mit dem Schlimmsten rechnen musste. Es gab in dieser Zeit auch mal einige hoffnungsvolle, neue Momentaufnahmen, die sich aber zu oft nach einem guten Album in der Folge ins Grab legten und selbst zuschaufelten. Weiterlesen